Aus dem Alltag einer Prana-Heilerin: der Umgang mit dem Tod

Am 24. August mussten wir unseren Kater Napoleon einschläfern lassen, er hatte eine Krebserkrankung welche ca. 4 Wochen vorher diagnostiziert wurde.

 

Anfang August, kurz nach der Diagnose, war ich in Rineck, mal wieder bei Master Sai um den Prana- Grundkurs zu wiederholen. Am Samstag Abend gab Master Sai einen Satsang. Satsang ist eine Frage-Antwort Session über das Leben und den Tod. Ich wusste, das das Leben unseres "Napis" begrenzt ist und hörte aufmerksam zu. Master Sai erzählte vom Tod, teilte mit uns eine sehr persönliche Erfahrung, wie er es sieht und wie er damit umgeht. Wenn man an die Wiedergeburt glaubt, ist es nur ein kurzes Verabschieden bis zum nächsten Treffen in einem anderen Leben. Warum also traurig sein? Es ist nur das Ego, welches trauert, weil es den Mensch oder das Tier nicht mehr hat. So.... aber bei dem Gedanke, dass der Kater bald nicht mehr da ist, schmerzte es damals schon sehr.

 

Dann kam also der Tag, an dem wir mit ihm den"letzen Gang" machen mussten. Ich hatte Angst davor, es war schmerzlich und gleichzeitig erleichternd da ich wusste, er ist nun erlöst. 

 

Am nächsten Morgen war der Kater nur noch ein lebloser Körper, die Seele ist tatsächlich schon woanders. In den darauffolgenden Tagen hatten wir manchmal den Eindruck, als ob sein Geist noch durch den Garten streift.

 

Auch mein Ego hat ihn vermisst und getrauert. Ich dachte, okay, Master Sai ist in Indien aufgewachsen, in einer anderen Religion. Dort sieht man den Tod anders, hier bei uns ist es schon etwas befremdlich, gar nicht zu trauern. .. aber auch in anderen Kulturen ist der Tod kein so düsteres Erlebniss wie bei uns.

 

Da ich nun wegen meines Beinbruches viel Zuhause bin, entdeckte ich einen Video vom Schweitzer Waldmystiker Sam Hess welcher Naturwesen sieht und auch Verstorbene. In dem Interview mit ihm, gibt er die Worte von Master Sai eins-zu-eins wieder. Wenn jemand stirbt, ist es nur ein Übergang. Interessant. Ein gutes Beispiel, dass auch jemand aus uns vertrauten Religionen diesen Gedankenansatz teilt.

 

Mir fehlt mein Kater trotzdem. Aber das Wissen um den Tod macht es leichter. Ich rede mit meinem Ego und versuche den Schmerz aufzulösen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. So wie heute, trotz der beiden neuen Kater, fehlt er mir.

 

Es mag wohl auch an Halloween (keltisch Samhain) liegen, dass er heute wieder so in meinem Bewußtsein ist. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November öffnet sich der Schleier zur Anderswelt. Samhain ist das Fest der Verstorbenen, ein Ahnenfest. An dem Tag stehen Tod und Sterben spürbar und sichtbar im Fokus. Vielleicht ist sein Geist/Seele mal wieder durch den Garten gestreift. Ich mache ihm zum Gedenken heute ein kleines Fotoalbum. Vielleicht hat er mich daran erinnert, dass das noch offen ist? Grins....

 

 

 

 

 

 

 

 

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